Um die Emissionen im Hafenbetrieb zu senken, soll in Hamburg im Jahr 2023 eine erste «Landstrom-Anlage» für Containerschiffe eingerichtet werden. Gemeldet werden deutlich mehr Containerschiffe der Megamax-Klasse und ein neuer Rekord bei den Containertransporten per Bahn.

Der Hamburger Hafen erreichte in den ersten neun Monaten des Jahres mit 95,8 Mio. t beim Seegüterumschlag ein Plus von 2,9 Prozent. Besonders stark entwickelte sich mit insgesamt 29,7 Mio. t der Massengutumschlag, der ein Plus von 6,1 Prozent erreichte. Der Stückgutumschlag verzeichnete mit insgesamt 66,1 Mio. t in den ersten drei Quartalen ein leichtes Plus von 1,6 Prozent. Auch beim Containerumschlag setzte sich der Aufwärtstrend fort. Es wurden insgesamt 6,5 Mio. TEU (20 Fuss-Standardcontainer) an den Hamburger Containerterminals über die Kaikante gehoben. Das entspricht einem Plus von 2,4 Prozent.

Mit der positiven Umschlagentwicklung konnte der Hamburger Hafen den letztjährigen Rückgang durch Corona noch nicht vollständig aufholen. Die Vorstände von Hafen Hamburg Marketing (HHM), Axel Mattern und Ingo Egloff freuen sich deshalb besonders darüber, dass die im Zu- und Ablaufverkehr des Hamburger Hafens auf der Schiene abgefertigten Containertransporte mit 2,1 Mio. TEU ein neues Rekordergebnis erreichten. «Das entspricht einem Plus von 8,3 Prozent», hebt Egloff hervor. «Das dritte Quartal 2021 war für die Hamburger Hafenbahn in Bezug auf die transportierten Container mit 709.000 TEU sogar das bislang stärkste Quartalsergebnis in ihrer Geschichte», ergänzt Mattern. Der Hamburger Hafen baut damit seine führende Position als Europas grösster Eisenbahnhafen weiter aus.

Für die Hamburg anlaufenden Liniendienste brachte die erste Freigabe der Fahrrinnenanpassung mehr Tiefgang und bessere Begegnungsmöglichkeiten auf der Elbe. Davon profitierten besonders die in grosser Zahl Hamburg anlaufenden Containerschiffe. In den ersten drei Quartalen nahm die Anzahl von Megamax-Containerschiffen in Hamburg zu. Insgesamt 163 Anläufe dieser besonders grossen Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität ab 18.000 TEU wurden in Hamburg abgefertigt. Das ist ein Plus von 19,9 Prozent. «Mit der Umsetzung der Fahrrinnenanpassung der Elbe bieten wir grösseren Schiffen jetzt schon verbesserte Anlaufbedingungen. Mit der im Laufe des nächsten halben Jahres anstehenden finalen Freigabe werden wir dann gegenüber den Wettbewerbshäfen in eine deutlich bessere Position kommen», sagt Egloff.

Beim Containerumschlag der zehn wichtigsten Partnerländer im Containerumschlag des Hamburger Hafens verlief die Entwicklung unterschiedlich. Im seeseitigen Containerumschlag mit China, Hamburgs mit Abstand stärkstem Partnerland im Containerumschlag, konnte mit 1,9 Mio. TEU ein Plus von 6,4 Prozent erreicht werden. Die Umschlagmenge im Containerverkehr mit den USA, unverändert Hamburgs Nr. 2, blieb mit 459.000 TEU (+4,5 Prozent) sogar auf Jahresrekordkurs. Weitere Länder unter den Top 10 mit einer positiven Containerumschlagentwicklung waren in den ersten neun Monaten Schweden (+9,9 Prozent), Polen (+ 18,8 Prozent), Brasilien (+6,7 Prozent) und Dänemark (+4,5 Prozent). «Der bereits im ersten Halbjahr sichtbare Aufwärtstrend im seeseitigen Containerumschlag setzte sich auch im dritten Quartal fort», sagt Mattern und weist darauf hin, dass auch die im Ranking folgenden Länder Indien (+21,3 Prozent), Kanada (+17,8 Prozent) und die Türkei (+7,8 Prozent) in den ersten neun Monaten ein deutliches Wachstum vorweisen.

Die weltweiten Transportketten werden auch für den Rest des Jahres als «volatil» prognostiziert. «Verspätete Schiffsankünfte und damit verbundene Lieferverzögerungen belasten auch die Häfen. An der Schnittstelle Land-/Seetransport werden die Probleme der aus dem Takt gekommenen Lieferketten weiterhin sichtbar bleiben. Auch auf den Hamburger Terminals bleibt trotz 24/7 Service die Abfertigungslage weiter angespannt», sagt Mattern. Egloff ergänzt: «Grosse Teile der Industrie leiden zum Teil bereits seit Jahresbeginn an Lieferengpässen. Das führt trotz voller Auftragsbücher zu einer gedrosselten Produktion.»

Das ifo Institut schätzt die bislang durch Lieferengpässe ausgelösten Wertschöpfungsverluste in der deutschen Industrie auf knapp 40 Mrd. Euro. Für das vierte Quartal 2021 rechnet das ifo Institut jetzt nur noch mit einem Wachstum von 0,5 Prozent statt bislang 1,3 Prozent. Nach Einschätzung der Marketingorganisation des Hamburger Hafens werde sich trotz der aktuellen Situation auch im vierten Quartal ein leichter Aufwärtstrend beim Seegüterumschlag fortsetzen. Ein Umschlagergebnis von rund 130 Mio. t und 8,7 Mio. TEU sei im Jahr 2021 für den Hamburger Hafen noch erreichbar.

 

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