Foto: SSAB

Statt Kohle und Koks will der schwedische Konzern SSAB ab 2026 «grünen Wasserstoff» für die Stahlproduktion nutzen. Der traditionell kohlebefeuerte Hochofen wird durch einen Elektrolichtbogenofen zum Einschmelzen von Stahlschrott ersetzt. Hiab macht daraus einen Abrollkipper. Zu sehen ab Dienstag in Hannover.

Kein «Fake», sondern Ergebnis zielorientierter Forschungsarbeit am Schwedenstahl: Hiab, ein Unternehmen von Cargotec, präsentiert auf der IAA Transportation in Hannover den weltweit ersten Abrollkipper, dessen Hauptkomponente aus sozusagen fossilfreiem, also weitgehend ohne zusätzliche CO₂-Emissionen aus dem Hochofen erzeugtem Stahl hergestellt ist.

Bereits 2016 hat Vattenfall mit dem schwedischen Stahlproduzenten und dem ebenfalls schwedischen Bergbauunternehmen LKAB eine Partnerschaft geschlossen, mit dem Ziel, eine Technologie für die fossilfreie Eisen- und Stahlerzeugung zu entwickeln. Der soll ab 2026 im Markt angeboten werden.

Hiab wird dann in der Lage sein, bei der Fertigung seiner Geräte auf Materialien mit weniger Kohlenstoffemissionen zurückzugreifen. Bei der Testproduktion für Hiab nutzte SSAB die Hybrid-Technologie zur Fertigung von Stahl mit Wasserstoff statt Kohle. So gelang es, einen grossen Teil der CO₂-Emissionen zu vermeiden.

Foto: Hiab

Die Stahlproduktion erzeugt 7 % der weltweiten CO₂-Emissionen. Bei Hiab entfällt der grösste Teil des CO₂-Fussabdrucks bei der Herstellung von Geräten für den Ladungsumschlag, wie zum Beispiel den Multilift-Abrollkippern auf den verwendeten Stahl. Bei der Produktion von Stahl auf Eisenerz-Basis entstehen im weltweiten Durchschnitt 2 Tonnen CO₂-Emissionen pro Tonne fertigem Stahl, während sie bei der Herstellung mit fossilfreiem Strom auf nahezu null sinken.

Der fossilfreie Stahl, heisst es, habe hat die gleichen Eigenschaften wie herkömmlicher Stahl. Die Klimabelastung bei der Herstellung sei jedoch wesentlich geringer, was die CO₂-Emissionen in der Wertschöpfungskette von Hiab erheblich reduzieren könnte.

Eisenerz-Magnetit. Abb.: SSAB

Hiab selbst hat sich zum Ziel gesetzt, seine CO₂-Emissionen um mindestens 50 % zu senken und bis 2030 klimaneutral zu arbeiten.

Der Herstellungsprozess im Video

www.hiab.com