Foto: ESA
An der Mission des ESA Solar Orbiter, der am 10. Februar 2020 vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral abhob, ist die Fachhochschule Nordwestschweiz in Form des Röntgenteleskops STIX massgeblich beteiligt. Die Aufnahme vom «Lift-Off» wurde von der Europäischen Raumfahrtagentur nun zu einem der besten Fotos des Jahres gekürt.
Das an der FHNW entwickelte Röntgenteleskop wurde 2018 der ESA zum Einbau in die Raumsonde übergeben. Es besteht aus 64 Gittern, die paarweise vor 32 Röntgendetektoren montiert das Herzstück des Instrumentes ausmachen. Die Röntgenstrahlung, die durch die Öffnung im Hitzeschild der Raumsonde dringt, wird durch die Gitter gefiltert und von den Detektoren aufgezeichnet. Daraus werden Bilder der mit bis zu 40 Millionen Grad Celsius heissesten Region von Sonneneruptionen rekonstruiert.
Foto: FHNW
Solar Orbiter hob vor zehn Monaten, als nur ganz wenige ahnten, was der Erde unter der Rubrik «Corona» 2020 sonst noch blühen würde, um 05:03 CET morgens auf der US-Rakete US Atlas V 411 vom Kennedy Space Center der NASA ab.
Solar Orbiter ist das komplexeste wissenschaftliche Labor, das jemals zur Sonne geschickt wurde. Obwohl unser Stern seit Jahrhunderten ein Objekt von wissenschaftlichem Interesse ist, ist sein Verhalten für Wissenschaftler immer noch ein Rätsel. Solar Orbiter nimmt Bilder der Sonne aus bis zu 42 Mio. Km Nähe auf. Durch die Kombination der Beobachtungen der sechs Fernerkundungsinstrumente von Solar Orbiter und der vier In-situ-Instrumente hoffen die Wissenschaftler, Antworten auf tiefgreifende Fragen zu finden.
André Csillaghy
Was treibt den 11-Jahres-Zyklus der Sonne an, in dem die magnetische Aktivität steigt und sinkt? Was erwärmt die obere Schicht ihrer Atmosphäre, die Korona, auf Millionen Grad Celsius? Was treibt die Erzeugung des Sonnenwinds an? Was beschleunigt den Sonnenwind auf Geschwindigkeiten von Hunderten von Kilometern pro Sekunde? Und wie wirkt sich das auf unseren Planeten aus?
Projektpartner sind unter anderem Kögl Space, Almatech, Art of Technology und das Paul Scherrer Institut. Das «irdische» Projektteam besteht aus Samuel Krucker (Principal Investigator), Professor Hans-Peter Gröbelbauer, Gordon Hurford, László István Etesi, Oliver Grimm,Simon Felix, Lucia Kleint, Professor Arnold Benz, Professor André Csillaghy, Marina Battaglia, Mathej Kuhar, Hanna Sathiapal, Filip Schramka und Hualin Xiao.
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- Geschrieben von: Klaus Koch