Komplexe Anlagen zu realisieren nimmt bisweilen Jahre in Anspruch. Die Herausforderung besteht darin, mit Vorgaben zu beginnen, die sich während der Umsetzung schon wieder verändern. Während der Pandemie wurden viele Karten neu gemischt. Die spanische Mercadona-Kette blieb mit  Witron obenauf.

«Um eine Anlage dauerhaft wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben musst du sowohl bei deinem Logistik-Partner als auch vor Ort eine verdammt gute Mannschaft haben, die permanent an der Weiterentwicklung der Komponenten, an der Mechanik und der Software arbeitet», sagt Thomas Kerkenhoff, über Jahre hinweg Logistik-Chef bei der Edeka Rhein-Ruhr Stiftung, ist ein Mann der klaren Worte: Das funktioniert aber nur, wenn du auch einen Partner hast, der weltweit bereits eine grosse Anzahl von Systemen installiert hat und somit über umfangreiche Erfahrung, Expertisen und Referenzen verfügt.» Kerkenhoff weiss, wovon er spricht. Er ist seit über 15 Jahren Witron-Kunde.

Th. Kerkenhoff

«Wenn ich investiere, dann muss das System mein Geschäftsmodell auch noch in 25 Jahren abbilden können – sich parallel dazu aber auch an neue Rahmenbedingungen und Geschäftsprozesse anpassen lassen. Das erwarte ich als Kunde.»

Das hört Witron-Geschäftsführer Helmut Prieschenk gerne. «Langlebigkeit bedeutet wesentlich mehr, als dass die Anlagen nach vielen Jahren noch funktionieren. Es bedeutet, dass unsere Kunden selbst nach 25 Jahren Laufzeit noch betriebswirtschaftliche Vorteile für sich generieren.»

In der Vergangenheit hätten viele Anbieter am Markt mit dem Schlagwort der Modularität geworben. «Wer sich immer nur über Modularität retten will, der geht nur kleine Schritte», meint der Oberpfälzer. «Es zeichnet sich ab, dass die Verantwortlichen immer mehr in Perspektiven denken und nicht mehr nur in Quartalszahlen.»

Kerkenhoff setzt auf innovative Technologien. «Wir müssen in vorausschauende Systeme investieren, setzen auf proaktive Wartung und Service. Künstliche Intelligenz ist das Stichwort. Auch der Forecast muss sich an die neue Post-Covid-19-Welten anpassen, die IT-Systeme von Edeka und Witron über offene Schnittstellen sich noch intensiver vernetzen. Gründonnerstag war vor Ostern immer unser Spitzentag. Dieses Jahr war es der Samstag. Die Systeme im Lager müssen sich dem anpassen.» Das Logistikzentrum, heisst es, müsse «atmen».

So mussten beispielsweise für Kunden in UK und Skandinavien in Logistikzentren, die ursprünglich für eine reine Filial-Belieferung konzipiert wurden, innerhalb kürzester Zeit schlagkräftige E-Commerce-Prozesse integriert werden. Die Artikelanzahl verändert sich, das Volumen variiert, die Orderlines passen sich an, zusätzliche Vertriebswege kommen dazu.

Witron zeichnet aktuell mit 57 OnSite-Teams in 13 Ländern direkt vor Ort für permanent hohe Verfügbarkeit der selbst installierten Systeme verantwortlich ist, übernimmt auch Monitoring- und Control-Room-Aufgaben.

H.Prieschenk

Stichwort Technologie: Viele spätere Witron Kunden besichtigen vor den ersten Gesprächen mit den Logistikplanern in Parkstein bestehende Anlagen auf der ganzen Welt. Australier reisen nach Spanien, Amerikaner nach Skandinavien und Schweizer nach Frankreich. Viele Reisen bekommen Helmut Prieschenk und sein Team zunächst einmal gar nicht mit. Erst im Nachhinein erfahren sie von den Besichtigungen. «Die Retail-Welt ist klein – man kennt sich untereinander. Spannend ist, die Interessenten schauen sich nicht zwingend die neuesten Logistikzentren an. Dass wir die Technologie und Funktionalitäten des OPM immer weiter optimieren können, das glauben sie uns. Aber sie wollen vor Ort sehen, wie eine OPM-Anlage nach 20 Jahren aussieht», berichtet Prieschenk.

Einer dieser Kunden, der im Fokus von potenziellen Neukunden steht, da er schon sehr lange mit der Witron arbeitet, ist der führenden spanische Lebensmitteleinzelhändler Mercadona. «Seit mehr als 16 Jahren verbindet uns mit Witron eine vertrauensvolle und erfolgreiche Partnerschaft, die weit über ein übliches Kunden-Dienstleister-Verhältnis hinaus geht», erklärt Rosa Aguado, Generaldirektorin Logistik bei Mercadona. An den Standorten Madrid, Valencia, León, Barcelona, Alva und Granada wurden von Witron bis dato 13 hochautomatisierte Projekte geplant und realisiert. Technologisches Herzstück ist die Order-Picking-Maschinerie (OPM) von Witron, die bei Mercadona sowohl im Trocken-, Frische- als auch im Tiefkühlsortiment zum Einsatz kommt.

Fotos: Witron

«Mit 185 installierten vollautomatischen Kommissionier-Maschinen (Case Order Machine - COM) sind wir weltweit einer der grössten Witron-Kunden, die mit der OPM-Lösung arbeiten. In all dieser Zeit haben die COM-Maschinen die körperliche Überlastung unserer Mitarbeiter vermieden und mehr als zwei Milliarden Handelseinheiten im Trocken-, Frische- und Tiefkühlsortiment kommissioniert», so die Managerin. «Neben Ergonomie und Wirtschaftlichkeit waren uns zwei weitere Faktoren besonders wichtig: Flexibilität und Langlebigkeit. Denn bei Mercadona ist der Wandel eine Konstante. Unser erklärtes Ziel ist, dass unsere Mitarbeiter ihre gesamte berufliche Laufbahn im Unternehmen verbringen und sich permanent weiterentwickeln. Und ebenso erwarten wir auch von unseren Logistik-Anlagen, dass diese sich an permanent verändernden Marktanforderungen anpassen. Die Flexibilität der OPM-Technologie nutzen wir seit 16 Jahren erfolgreich», erklärt Aguado. Die Zuverlässigkeit der Lösung zeige sich unter anderem in Madrid, wo das erste OPM-System seit 2006 fast rund um die Uhr in Betrieb sei.

www.witron.de