«Wir sind alle ein wenig überrascht», sagt Linde MH-Geschäftsführer Stefano Ghilardi über den erheblichen Aufschwung, den der Staplermarkt trotz Corona-Krise erfahren hat. Anlässlich der Schweiz-Tour, die am Montag in Oensingen ihre Fortsetzung findet, werden sämtliche verfügbaren Energielösungen durchgespielt.
Tatsächlich haben Besucher Gelegenheit, die neue Reihe der 2-3,5 Tonner direkt nebeneinander ins Auge zu fassen und auch gleich vor Ort probezufahren: Die Mitte Juni vorgestellten Modelle X20 – X 35, die ab September vom Band laufen und die Leistungsstärke und Robustheit des Hydrostaten mit den Umweltvorteilen des Batteriebetriebs verbinden, die Dieselversion und die Brennstoffzellen-Variante in derselben Tragfähigkeits-Klasse.
CEO Stefano Ghilardi und Marketing-Leiterin Julia Sonnenburg
Die im Antrieb arbeitende Synchron-Reluktanz-Technologie soll den Wirkungsgrad von Fahrmotoren und Hubmotor um bis zu fünf Prozent verbessern und die neuen Modelle auf das Leistungsniveau eines verbrennungsmotorischen Staplers bringen: Die Motoren sind zusätzlich mit Neodym-Magneten bestückt, die Wasserkühlung der Leistungsmodule sorgt laut Hersteller dafür, dass die Performance auch im Mehrschichteinsatz ohne Einschränkungen abgerufen werden kann.
Vertriebs-Chef Ghilardi verweist in Dietlikon darauf, dass allein schon am Vormittag desselben Tages fünf Interessenten kamen, um ihre Dieselflotte komplett auf «Elektro» umzustellen und damit die CO-2-Vorgaben zu erfüllen. Die neuen Modelle bringen dieselbe Leistung, wie die Vorgänger mit dem Verbrenner-Antrieb, sagt er, «nur eben ohne Auspuff». Aus zehn Metern Entfernung ist kaum ein Unterschied zwischen den Fahrzeugen zu erkennen.
Brennstoffzelle im Fokus.
Wie gehabt, sind die elektrischen Modelle in der Anschaffung ein wenig teurer als der Diesel. Kunden haben inzwischen jedoch realisiert, dass sich der Elektro-Antrieb durch den geringeren Preis des Stroms aus der Dose mit jeweils mehreren Tausend Franken pro Jahr schon nach drei oder vier Jahren amortisiert.
Trotz der Probleme mit den Lieferschwierigkeiten der Computer-Chip-Industrie, unter denen aber auch die Autoindustrie und sämtliche Mitbewerber gleichzeitig leiden, werde in diesem Jahr mit dem Absatz von 9500 bis 10.000 Fahrzeugen gerechnet. Die Auftragsbücher sind voll. «Wir platzen aus allen Nähten», so Ghilardi.
Im Rahmen der Roadshow, die am 23. August nach Oensingen zügelt, sind am Mittwoch, 25. August auf dem Geländer Camion Transport AG – CTL Vufflens-la-Ville und am 31. August das Verkehrshaus in Luzern an der Reihe.
Ex-geschützt. Fotos: Koch
Zu den Digitalisierungslösungen wie der elektronischen Geschwindigkeits-Kontrolle und der intelligenten Torsteuerung, dem Energie-Konzept mit allen dargebotenen Alternativen sowie den Sicherheits- und Assistenzsystemen Safety Quick Check & Safety Guard gehören auch Ex-geschützte Modelle, die von Proplan ausgestattet werden. Anfragen für die aufgerüsteten Modelle, deren gekapseltem Antrieb und zündgeschützten Verkabelung weder Funkenschlag noch Hitze etwas anhaben können, kämen derzeit aus aller Welt, sagt Stefan Kehr, Vertriebsleiter des direkt gegenüber vom Hauptwerk in Aschaffenburg angesiedelten Spezialanbieters.
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- Geschrieben von: Klaus Koch