Foto: BionTech
Die nächste FachPack findet erst am 28. bis 30. September 2021 in Nürnberg statt. Unterdessen arbeitet die Branche unter Hochdruck an Lösungen und Transportmaterialien für die Zeit der Pandemie. Denn die mRNA-Impfstoffe erfordern sorgfältige Handhabung, damit ihre Wirksamkeit im Versand erhalten bleibt.
Verpackungsanbieter, Dienstleister und Maschinenbauer reagierten auf den dringenden Bedarf zügig mit Schutzausrüstungen und medizinischen Geräten. Neben dem Hochfahren der Produktion von bewährten Verpackungen wie Glas-Vials haben die Entwickler im Zuge dessen auch innovative Lösungen zur Fälschungssicherheit und Serialisierung sowie für temperaturgesteuerte Versandverpackungen aus der Taufe gehoben.
Tatsächlich, heisst es, habe der globale Markt für pharmazeutische Verpackungsausrüstung einen beispiellosen Schub erfahren. Ein Bericht von «ResearchAndMarkets« geht für die Branche weltweit von einem Gewinnzuwachs von 13,2 % für das Jahr 2020 aus. Davon profitieren auch Dienstleister, die unter anderem die Abfüllung und Verpackung der Impfstoffe übernehmen.
Der Grossteil aller Covid-19-Impfstoffe wird in sogenannten Borosilicatglasbehältern abgefüllt und aus diesen appliziert. Der US-Impfstoffhersteller Moderna etwa gab bereits im Juni 2020 eine Zusammenarbeit mit Catalent bekannt, um die Abfüllung und Verpackung von Fläschchen für die erste Charge von 100 Mio. Impfstoffdosen in seinem US-Werk in Indiana bereitzustellen. An 75 Prozent der Impfstoffprojekte soll auch der deutsche Glasspezialist Schott beteiligt sein. Auch Gerresheimer und die Stevanato Group produzieren Pharmafläschchen aus Spezialglas, in denen Impfstoffe und Medikamente gegen das Coronavirus in die Impfzentren gelangen. Jedes der drei Unternehmen stellt jährlich Milliarden von Fläschchen aus sogenanntem Borosilicatglas Typ 1 her.
Neben den Verpackungsmaterialien haben die Abfüllanlagen eine Schlüsselfunktion. So zog, um seine Maschinen schnellstmöglich an den belgischen Produktionsstandort von Pfizer liefern zu können, Harro Höfliger alle Register. Am Standort Backnang entstand in Rekordzeit eine Hochleistungs-Verpackungslinie, um die empfindlichen Vials aus Glas in Faltschachteln zu verpacken, zu etikettieren und mit Ident-Daten zu bedrucken.
Mit Thermosensoren ausgestattete Boxen von Pfizer können mehrfach wiederverwendet werden. Das Start-up Tec4med (wir berichteten) hat ebenfalls eine thermische Hochleistungslösung für die Bereiche -80°C, 2-8°C und 15-25°C und Laufzeiten von über 100 Stunden entwickelt, der darüber hinaus auf einem umweltfreundlichen und Ressourcen schonenden Mehrwegsystem basiert.
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- Geschrieben von: Klaus Koch