Die Anlage ist eine der grössten, wenn nicht die grösste transkritische CO2-Kälteanlage, die bislang in der Schweiz gebaut wurde. In den durch die neue Anlage gekühlten Hallen lagern 12000 t Karotten und 8000 t Kartoffeln. Die Umstellung auf natürliche Kältemittel reduzierte das Treibhausgaspotential um 390%.
Die Gemüsebauorganisation Müller Azmoos ist im regionalen Gemüseanbau tätig und produziert in Zusammenarbeit mit über 120 Landwirten aus der gesamten Ostschweiz Karotten, Kartoffeln, Chicorée-Wurzeln, Spinat und Zwiebeln für den Detailhandel, die Gastronomie und die Verarbeitung. 1994 haben sich die Produzenten von Müller Azmoos AG zusammengeschlossen und die VPG AG (Vertragsproduzenten-Gemeinschaft) gegründet. Die VPG hat seit der Gründung mehrere Lagerhallen gebaut. Nun wurden die mit synthetischen Kältemitteln betriebenen Kälteanlagen ersetzt und mit natürlichem Kältemittel ausgestattet.
Die Unternehmensberatung Frigo-Consulting war bei Konzeption, Auslegung, Realisierung und der Qualitätssicherung der Kälteanlage behilflich.
Die Photovoltaik Anlage auf den Dächern leistet bereits einen Beitrag zur ökonomischen Nutzung der natürlichen Ressourcen und produziert Strom für rund 444 Haushalte.
Fotos: Frigo Consulting
Im Vorjahr entschied sich die VPG, die beiden im Jahr 2002 und 2006 gebauten Kälteanlagen, die mit dem synthetischen Kältemittel R404A betrieben werden, in Kooperation mit der Klimastiftung zu ersetzen.
Die alten Anlagen mit überfluteten Umpump-Systemen und entsprechend hohen Kältemittelinhalten wurden durch neue transkritische CO2-Anlagen ausgetauscht. Die neuen Anlagen haben mehrere Vorteile unter anderem eine grössere Flexibilität betreffend Leistungsbereitschaft in den verschiedenen Hallen und eine deutlich höhere Energieeffizienz.
Im transkritischen Betrieb beträgt die Kälteleistung 1,3 MW. Während der Einlagerungsphase im Herbst kann die Anlage im subkritischen Betrieb bis zu 1,6 MW erreichen. Die sehr hohe Kälteleistung führte zu be-sonderen Herausforderungen bei der Planung und Installation.
Die vier Hallen wurden auf einzelne Leitungsstränge aufgeteilt, wobei jeder eine Verdampferleistung von 400kW abdeckt. Die Abtauung erfolgt mittels Heissgas. Damit der Materialstress während der Abtauung minimiert werden kann, wird das Heissgas über einen luftgekühlten Enthitzer auf eine materialverträgliche Temperatur gekühlt. Zur Kühlung der Kartoffellager wurde ein Plattenwärmetauscher installiert, welcher die Kompaktkühler mit einem Kälteträger versorgt. Die Energieeffizienz wird durch den Einsatz von Gas- und Flüssigkeits-Ejektoren sowie Parallelverdichter massgeblich gesteigert.
Die Abwärme wird zum Heizen der Werkstatt-, Büro- und Wohngebäude verwendet, die nicht verwendbare Abwärme wird über luftgekühlte Gaskühler an die Umgebung abgegeben. Insgesamt wurde eine Kältemittelmenge von 4000 kg aus den alten Anlagen entnommen und umweltgerecht entsorgt, was einem CO2-Äquivalent von fast 16000 t entspricht.
Quelle: Thomas Fischer, Senior-Projektleiter Frigo-Consulting
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- Geschrieben von: Klaus Koch