Radsatzlager für Schienenfahrzeuge sind in der Regel auf Millionen von Kilometern an Laufleistung ausgelegt. Im Rahmen regelmässiger Inspektionen werden wie beim Pkw-Ölwechsel der Schmierstoff, aber auch Komponenten am Lager geprüft und gegebenenfalls getauscht. Der Data Matrix Code von GS1 kann dabei für Transparenz und eindeutige Zuordnung sorgen.
Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat sich dies zunutze gemacht und versieht sowohl seine Neulager als auch schon gelaufene Lager im Rahmen der Wiederaufbereitung mit DMCs nach GS1-Standard.
Der Data Matrix Code ermöglicht die Erstellung eines „Digital Twin“ eines Radsatzlagers wie weiterer Bahnprodukten und legt damit den Grundstein für die Entwicklung einer digitalen Lieferkette. Im Digital Twin werden Informationen aus Fertigung (bei Neulagern), Montage, Betrieb, Wartung, weiterem Betrieb, usw. gespeichert.
So können an sogenannten Heissläufer-Ortungsanlagen im laufenden Betrieb Informationen über wichtige Betriebszustände wie Betriebstemperatur, Achslast und Schwingungen übertragen und dem jeweiligen Drehgestell und Radsatzlager eindeutig zugewiesen werden.
Vereinbaren Komponentenhersteller, Fahrzeughersteller und Betreiber einen standardisierten und einheitlichen Datenaustausch, können die gewonnenen Informationen wesentlich zur Optimierung der Wartungskosten und die Erhöhung der Zuverlässigkeit von Schienenfahrzeugen beitragen.
Abb.: Schaeffler
Am 24. November fand zu diesem Thema bei GS1 auch eine virtuelle Sitzung der Fachgruppe «D-A-CH Eisenbahnbetreiber und ihre Lieferanten» statt. Hier standen vor allem die gemeinsam definierten Merkmale für den gegenseitigen Austausch von rückverfolgbaren Komponenten sowie die Live Demonstration eines EPCIS Showcase über den multilateralen Datenaustausch im Fokus.
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- Geschrieben von: Klaus Koch