Weitere 80 Jahre lang Strom aus Wasserkraft für die Züge im Grossraum Zürich verspricht sich die SBB von der neuen Konzession für das Etzelwerk in Altendorf. Als Kompensation für die Natur ist beim Sihlhölzli ein Fischaufstieg geplant, die Sihl soll streckenweise renaturiert werden.

Zuvor waren während mehr als sieben Jahren mit den Kantonen Schwyz, Zürich, Zug, sowie den Bezirken Einsiedeln und Höfe Abklärungen und intensive Verhandlungen geführt worden. Ende 2019 hatten sich die Konzessionsgeber und die SBB über die wichtigsten Punkte geeinigt. Nun ist auch der Umweltverträglichkeitsbericht fertig. Das Kontessionsverfahren soll Ende 2023 abgeschlossen sein.

«Die Konzessionsgeber erhalten über die nächsten Jahrzehnte zuverlässig Einnahmen und die SBB kann wirtschaftlich nachhaltigen Bahnstrom produzieren», erläutert SBB Projektleiter Simon Ryser. Zwischen 1932 und 1937 erbaut, ist das Pumpspeicherkraftwerk eines von sechs Wasserkraftwerken der SBB und liefert insbesondere wichtige Regelenergie. Die erlaubt es, Lastspitzen auszugleichen und Bahnstrom bei Bedarf schnell zu- oder abzuschalten.

Fotos: SBB / Etzelwerk AG

Im Etzelwerk wird Wasser aus dem Sihlsee und einem Einzugsgebiet von rund 156 Quadratkilometern genutzt. Mit einer installierten Gesamtleistung von 134 Megawatt (MW) produziert das Etzelwerk im langfristigen Mittel etwa 249 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr. Das entspricht rund einem Zehntel des schweizerischen Jahresverbrauchs an Bahnstrom.

Gemäss aktuellen Gewässerschutzbestimmungen muss die SBB künftig mehr Restwasser in die Sihl abgeben. Mit der im Bericht vorgeschlagenen Variante sind es jährlich rund 16 Millionen Kubikmeter mehr als bisher. Damit, heisst es, sei eine ökologische Verbesserung der Lebensräume auf der gesamten Länge der Sihl von der Staumauer bis zur Mündung in der Limmat möglich. Das Paket an ökologischen Massnahmen und die Restwasservariante hat die SBB zusammen mit dem WWF, AquaViva und ProNatura erarbeitet. Insgesamt investiert die SBB rund 24 Millionen Franken in die ökologischen Massnahmen.

Die Bahn selbst will ab 2025 mit 100 Prozent erneuerbarer Energie fahren (heute: rund 90 Prozent).

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