Fertigung in Sacramento

Das grösste der US-amerikanischen Bahnunternehmen bestellt 73 Züge mit unterschiedlichen Antriebsvarianten, vorausschauender Wartung und digitaler Echtzeit-Überwachung. Darunter auch Hybrid- und batteriegestützte Systeme. Hergestellt werden sie im Siemens-Werk in Sacramento.

Der 4,3 Mrd.-Dollar-Auftrag umfasst die Konstruktion, Herstellung und technische Wartung der Schienenfahrzeuge und könne, wie es heisst, bei Bedarf kum bis zu 140 zusätzliche Züge und weitere Wartungsverträge erweitert werden. Die Züge werden im gesamten Nordostkorridor sowie auf mehreren staatlich geförderten Strecken zum Einsatz kommen, beispielsweise in Maine, Massachusetts, New York, North Carolina, Oregon, Vermont, Virginia und Washington. Amtrak hofft, durch den damit verbundenen Ausbau seiner Kapazitäten und die verkürzten Reisezeiten mehr als 1,5 Millionen Fahrgäste zusätzlich im Jahr zu gewinnen.

Siemens-Metro in San Diego. Fotos: Koch
«Wir werden unsere mittlerweile 40-50 Jahre alte Flotte durch moderne, in den USA hergestellte Züge und Anlagen ersetzen», so Amtrak-CEO Bill Flynn. «Die Investition ist für den Erhalt des Northeast Regional und der staatlich geförderten Zugverbindungen essenziell und wird auch den CO2-Ausstoss reduzieren.»
«Wir stellen Amtrak und seinen Fahrgästen die neuesten Entwicklungen nachhaltiger und intelligenter Bahntechnologien zur Verfügung. Wir sind überzeugt, dass Hybridantriebe mit Batterien und Züge mit Zweikraftantrieb eine wichtige Rolle bei der Verringerung von Emissionen und Umweltschutz in den Vereinigten Staaten spielen werden. Darüber hinaus wird Amtrak über unsere digitalen Dienste in Echtzeit Informationen zum Fahrzeugbetrieb erhalten», sagt Michael Peter, CEO von Siemens Mobility. «Die Investitionen von Amtrak zeigen deutlich, wie viel den Vereinigten Staaten an der Verbesserung ihres Schienennetzes und an nachhaltigeren Beförderungskonzepten für ihre Fahrgäste gelegen ist.»

Design-Konzept des Venture Train
Die Züge verfügen über drahtlose Kommunikationsdienste, Fernüberwachung sowie vollständig integrierte digitale Diagnosemöglichkeiten.
Der erste Zug soll 2024 ausgeliefert werden, die Testphase für den neuartigen Venture-Zug mit Hybridantrieb beginnt 2025. Das Gros der Züge für den Nordostkorridor und die staatlich geförderten Strecken wird zwischen 2024 und 2030 geliefert. Die Züge sind mit komfortableren Sitzen, individuellen Strom- und USB-Anschlüssen, WiFi, einer verbesserten Beleuchtung sowie Panoramafenstern ausgestattet. Es soll eine zeitgemässe Bordgastronomie einschliesslich Selfservice-Optionen geben, sowie modernste Reiseinformationen, ein digitales Sitzplatzreservierungssystem sowie Navigationsanzeigen. Die Züge wurden auf Basis neuester Hygiene- und Sicherheitsstandards konzipiert und verfügen über eine moderne HLK-Anlage, berührungslose Armaturen in den Waschräumen sowie automatische Stufen. Sie folgen Amtraks neusten Standards im Hinblick auf Barrierefreiheit, mit einer induktiven Höranlage, barrierefreien Waschräumen, Verbindungsgängen und Bordrestaurants sowie Aufzügen für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität und Rollstuhlfahrern.

Immer noch ein Autoland: Interstate 8 in San Diego
Hergestellt werden die Züge in der nordamerikanischen Produktionsstätte von Siemens Mobility in Sacramento, Kalifornien, gemäss den aktuellen Vorgaben der amerikanischen Bundeseisenbahnbehörde FRA unter dem Buy America Act, demzufolge der grösste Teil der Fertigung in des USA zu erfolgen hat. Der mehr als 2100 Mitarbeitenden umfassende Standort feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum und soll weiterhin ausgebaut werden. Das Werk zählt nicht nur zu den grössten seiner Art auf dem amerikanischen Kontinent, sondern aufgrund seiner 2,1 MWp Solaranlage, die hauptsächlich die kalifornische Sonne zur Stromerzeugung nutzt, auch zu den nachhaltigsten. Die in Sacramento von Siemens Mobility konzipierten und hergestellten Schienenfahrzeuge decken das gesamte Spektrum des Schienenverkehrs ab, einschliesslich Personenzügen, Stadt- und Strassenbahnen, Lokomotiven und Personenwagen. Die Verwaltung von Kundenservice und Instandhaltung übernimmt die US-Zentrale für Wartungs- und Reparaturarbeiten von Siemens Mobility, die sich mit einer Fläche von rund 5600 Quadratmetern auf dem McClellan Park-Gelände ebenfalls in Sacramento befindet.

www.siemens.de/mobility