Foto: Mercedes Benz Switzerland

Volvo will, dass 100 Prozent seiner Fahrzeuge ab 2040 frei von fossilen Brennstoffen laufen. Daimler Truck will den GenH2 Truck ab 2023 bei Kunden erproben. Insgesamt sollen in einer ersten Phase einige Hundert Lkws an mehr als 20 Anlagen Wasserstoff zapfen können. Auch dafür werden öffentliche Mittel erforderlich sein.

Daimler, Iveco, OMV, Shell und die Volvo-Gruppe wollen im Rahmen einer neuen Interessensgemeinschaft, die sie auf H2Accelerate (H2A) getauft haben, wasserstoffbetriebenen Lkw europaweit zum Durchbruch verhelfen.Die flächendeckende Einführung von wasserstoffangetriebenen Lkw, heisst es, werde etwa ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen.

Den Anfang sollen Kunden machen, die sich bereits frühzeitig zu dieser Technologie bekennen und entsprechende Lkw einsetzen wollen. Die Lkw sollen zunächst in regionalen Clustern sowie entlang europäischer Transportrouten mit hoher Auslastung und mit guter Wasserstoff-Tankstellenversorgung fahren. Im Laufe des Jahrzehnts können diese Cluster dann miteinander verbunden werden, sodass ein europaweites Netzwerk entsteht.

Die Einführung von wasserstoffangetriebenen Lkw in hohen Stückzahlen, heisst es, könne die Entstehung neuer Industriebereiche bedeuten: CO2-freie Wasserstoffproduktionsanlagen, grosse Verteilsysteme, ein Tankstellennetz mit hoher Kapazität für flüssigen und gasförmigen Wasserstoff wie – dito - auch die Produktion von wasserstoffangetriebenen Lkw. Branchenweit synchronisierte Investitionen in den 2020er Jahren sollen die Einführung von wasserstoffangetriebenen schweren Lkw in grossem Masse unterstützen. Eine entscheidende Bedingung, um das europäische Ziel emissionsfreier Transporte bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Bereits in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre sollten rund 10000 Lastkraftwagen mit Wasserstoff unterwegs sein.Die an H2Accelerate Beteiligten wollen in einer ersten Phase gemeinsam Fördermittel für frühe Vorserienprojekte akquirieren. Parallel dazu werden sie mit politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden zusammenarbeiten.

«Wir bekennen uns voll und ganz zum Pariser Klimaabkommen und damit zur Dekarbonisierung des Strassengüterverkehrs. In Zukunft wird der Verkehr auf einer Kombination aus batterieelektrischen und brennstoff­zellenbasierten Elektrofahrzeugen sowie bis zu einem gewissen Grad auch anderen erneuerbaren Kraftstoffen basieren», so Volvo-CEO Martin Lundstedt.

«Klar ist: Für eine erhebliche Steigerung der abgesetzten Einheiten wasserstoffangetriebener Lkw müssen Fahrzeug- und Betriebskosten vergleichbar mit einem heutigen Diesel-Lkw sein», meint Elisabeth Brinton, Executive Vice President für neue Energien bei Shell. Das erfordere «einen klaren regulatorischen Rahmen, der die Wasserstoffversorgung, wasserstoffangetriebene Lkw, Betankungsinfrastruktur und Kundenanreize auf koordinierte Weise regelt».

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