Umsetzung an der Spezialmaschine.
Ein «Silicon Valley» und diverse Namensverwandte gibt es bereits. Weniger bekannt ist das «Packaging Valley», in dem sich Hersteller von Verpackungsmaschinen und Automatisierung im deutschen Südwesten sammeln um Ressourcen zu sparen. Ein Wettbewerb, getauft auf «Makeathon», ergänzt das Ganze.
Bereits auf digitale Hilfsmittel verweisend, handelt es sich dabei um einen neuerlich aus zwei Teilen «Hackathon» und «Making» zusammengesetzten Begriff. Bei solchen Veranstaltungen stellen sich Nachwuchs-Kräfte der Herausforderung, funktionierende Lösungen für ihre Industrien zu erarbeiten – unter Real-Life-Bedingungen, jedoch begrenzt auf die Dauer des jeweiligen Events, zum Beispiel einer Messe oder eines Berufs-Wettkampfs. Konkurrierende Teams bestehen aus jungen Software-Entwicklern, Mechanikern, Mechatronikern, Designern und «Business Developern».
In der Schweiz gab es in jüngerer Zeit eine «HackZürich» (die nichts mit der fleischverarbeitenden Industrie zu tun hatte), einen Frauen-Hackathon (auch hier keine Analogien zur bekannten «Hackordnung»), wie auch eine eigene Plattform für das weibliche Geschlecht, die auf «What The Hack» getauft wurde.
Im nahe Heidelberg gelegenen Waldbrunn zielte ein dieser Tage veranstalteter «Packaging Valley Makeathon 2021» auf die Verringerung des CO2-Fussabdrucks bei End-of Line-Prozessen, sprich: die Reduzierung von Verpackungsmüll und energiesparenden Ressourcen-Einsatz. Beim Hersteller Mosca tüftelten zwölf Teilnehmende an Lösungen, die zu mehr Nachhaltigkeit führen sollten, und sich dabei auch «Digital Twins» zu Nutze machten.
Die Aufgaben sind komplex und das Wissen sehr fragmentiert, was die Lösungssuche «nebenbei» im Alltag nicht einfach macht. Als Raum, um neue Ideen gemeinsam zu entwickeln, fand der Packaging Valley Makeathon dieses Jahr insgesamt zum zweiten Mal - und zwar an sieben verschiedenen Standorten statt.
Fotos: Mosca
Dabei ging es unter anderem auch um die Frage, wie man überhaupt an verlässliche Daten über die verursachten Emissionen und Kosten herankommt, erläutert Christoph Leppla, Leiter der Forschung und Entwicklung bei Mosca.
Eine Gruppe erarbeitete während der zwei Tage eine intuitive Software, die nicht nur die Leistung einer Maschine vom Typ Evolution SoniXs TR-6 darstellte, sondern auch die Einsparungen eines energieeffizienteren Modus sichtbar machte. Eine zweite Gruppe programmierte während des Makeathons einen Rechner, der einen Vergleich des CO2-Verbrauchs unterschiedlicher Verbrauchsmaterialien erlaubte: Über ein Dashboard konnten das verwendete Material und die Anzahl der Umreifungen an einem Produkt angegeben werden, das Programm errechnete die jeweiligen CO2-Kosten.
Besonders hilfreich sei gewesen, dass beide Gruppen an realen Maschinen arbeiten und so ihre Fortschritte direkt sichtbar machen konnten. Dafür stellte ein Spezial-Komponenten-Anbieter eigens für den Makeathon Messtechnik zur Verfügung, die den Energieverbrauch der Maschine direkt anzeigte.
Mosca will die Projekte jetzt weiterverfolgen: Sie hätten, so heisst es, «genau die Daten geliefert, die zur Weiterentwicklung der Maschinen hin zu weniger Emission und höherer Effizienz benötigt werden».
www.packaging-valley.com
www.mosca.com
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- Geschrieben von: Klaus Koch