Sukzessive automatisiert Bosch in der Bereitstellung von Wärmepumpen, Wasserbereitern und Energie-Management derzeit die Produktionslogistik am Standort Wernau bei Stuttgart. Drei Autonomous Mobile Robots (AMR) vom Typ Soto (Magazino) sollen im Laufe des Jahres in Betrieb gehen.
Ganz so schnell wie bei Jungheinrichs Promotion-Partner, dem Ex-Formel1-Piloten Nico Rossberg, muss es bei den innerbetrieblichen Transporten nicht gehen. Der Soto hat genug Zeit, mit einem verstellbaren Greifer Kleinladungsträger (KLT) direkt aus Übergaberegalen aufzunehmen und in Montage-Kanban-Regale an der Produktionslinie einzusortieren. «Die Roboter übernehmen den vollautomatisierten Transport und das Handling von KLTs zwischen Kompaktlager und den Produktionslinien für moderne Heiztechnik», erklärt Magazino-Projektleiter Markus Ruder. Mit bis zu 24 KLTs pro Fahrt und einer Hubhöhe von 400 bis 1700 mm seien die AMRs sowohl beeindruckend leistungsfähig als auch sehr flexibel einsetzbar. Die Dreiseitenaufnahme ermögliche eine einfache Integration in bestehende Produktionslayouts.
Der umgesetzte Prozess ist einfach und effizient: Ein Mitarbeitender entnimmt die benötigten KLTs aus einem automatisierten Kompaktlager und legt sie in ein Übergaberegal. Dort holt der Soto die Behälter automatisiert ab und bringt sie in das Kanban-Regal am Montageband. Im Laufe des Jahres soll auch das Leergut vom mobilen Roboter wieder aufgenommen und zu einer zentralen Sammelstelle transportiert werden.
Fotos: Magazino
Das Fahrzeug bewegt sich dabei autonom durch das Lager. Mit seiner flexiblen Navigation, die durch 3D-Kameras und vier Laserscanner unterstützt wird, reagiert der Roboter selbstständig auf Hindernisse im Lagerumfeld und passt seine Route dynamisch an. Im Laufe des Jahres 2025 soll die Schnittstelle zwischen dem bestehenden Behälterkompaktlager und der Montagebandversorgung vollständig automatisiert werden. Die Entnahme der KLTs aus dem Kompaktlager für das Übergaberegal soll perspektivisch durch einen Roboterarm erfolgen.
Michael Staudinger, Bosch-Werksleiter in Wernau: «Dank der VDA-5050-Schnittstelle lassen sich die Roboter einfach in bestehende Steuerungssysteme integrieren und arbeiten reibungslos mit anderen Fahrzeugen zusammen. Das System macht uns unabhängiger vom Fachkräftemangel.» Bosch will die Technologie künftig auch an anderen Standorten verwenden.
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- Geschrieben von: Klaus Koch
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