Bereits 2018 hatte die Tschechische Bahn 50 Reisezugwagen bei Siemens und Škoda bestellt. Škoda ist als Automarke bekannt, produziert in der Transport-Sparte aber auch Schienenfahrzeuge, Strassenbahnen und Lokomotiven. Im Konsortium mit Siemens kommen jetzt nochmal 180 Wagen für die České dráhy hinzu.

Die Tschechischen Bahnen České dráhy (ČD) modernisieren ihre Flotte für inländische und internationale Fernverbindungen weiter. Das Konsortium aus Siemens Mobility und Škoda Transportation erhielt jetzt in diesem Zusammenhang den Zuschlag für weitere 20 Einheiten mit jeweils neun Reisezugwagen vom Typ Viaggio Comfort. Die Wagenkompositionen verfügen über jeweils einen Steuerwagen und sind für eine maximale Betriebsgeschwindigkeit von 230 km/h ausgelegt. Die Auslieferung der Garnituren erfolgt ab 2024 bis 2026. Der Auftragswert beläuft sich auf rund eine halbe Milliarde Euro.

Von aussen wirken die Zugkombinationen nicht sonderlich spektakulär. Aber In Tschechien ist geplant, die Geschwindigkeit auf konventionellen Strecken auf 200 km/h zu erhöhen und Strecken für den Hochgeschwindigkeitsverkehr zu bauen. So können die Züge künftig mit mehr als der bisher zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h fahren. «Deshalb wollen wir mit unseren Investitionen in neue Züge fortfahren, die sowohl auf konventionellen als auch auf Hochgeschwindigkeitsstrecken in Mitteleuropa eingesetzt werden können», sagt Ivan Bednárik,Vorstands-Chef der ČD.

Die insgesamt 180 neuen Wagen werden von ČD für den Personenverkehr eingesetzt, zwei zusätzliche Wagen sollen vom Infrastrukturbetreiber der Tschechischen Bahnen zur Prüfung des Schienennetzes erworben werden. Die neuen Garnituren verfügen über verstellbare Sitze in der ersten und zweiten Klasse, Ladeanschlüsse für E-Bikes und Bistrowagen. Sie sind standardmässig mit WLAN, frequenzdurchlässigen Scheiben für stabilen Mobilfunkempfang sowie mit einem bordeigenen Informationssystem und elektronischer Sitzplatzreservierung ausgestattet. Darüber hinaus gibt es drahtlose Ladestationen für Mobilgeräte in der ersten Klasse, ein Kinderkino und Platz für zwölf Fahrräder.

Die Züge werden für den Betrieb in Tschechien und in angrenzenden Ländern wie Deutschland, Österreich, der Slowakei, Ungarn und Polen zugelassen. Der Steuerwagen wird mit einer Einheit des europäischen Zugsicherungssystems ETCS sowie mit nationalen Zugsicherungssystemen ausgestattet sein.

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