Foto: ABC Maritime / Media Gallery

Die «Helvetia» transportiert Windkraftanlagen, eine «Adfines Star» schippert zwischen dem Upper und dem Michigan Lake. Nur der Tanker «San Padre Pio», ebenfalls unter Schweizer Flagge, wird immer noch vor Nigeria festgehalten. Der Internationale Seegerichtshof plant für 9. September eine Anhörung.

Die genannten Frachter gehören alle zur ABC Maritime. Der 7600-Tonnen-Tanker «San Padre Pio», ein relativ modernes Doppelhüllenschiff, registriert in Basel, ausgerüstet mit aktuellem Equipment, einer Abwasserreinigungsanlage, und erst 2012 bei einer chinesischen Werft vom Stapel gelaufen, hat in jüngerer Zeit eine unrühmliche Geschichte hinter sich. «Der Ruf der Schweizer Flagge ist mittlerweile derart schlecht, dass sie droht auf die schwarze Liste der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation abzurutschen», meinte kurz vor Weihnachten bereits die Neue Zürcher Zeitung.

Die nigerianische Marine hatte vier ukrainische Crewmitglieder des Tankers, der Ölplattformen mit Treibstoff versorgt, seit 2018 festgesetzt, weil sie illegaler Treibstoffgeschäfte bezichtigt wurden. In den zurückliegenden Monaten bekam auch die ausgewechselte Crew kein Geld mehr, obwohl der Seegerichtshof bereits im vergangenen Jahr die Freigabe verfügt hat.

Albert Hoffmann, der Vorsitzende Richter des Internationalen Tribunals, kündigte gestern an, dass trotz der coronabedingten Schwierigkeiten des Gerichtshofes, zusammenzutreten und ordentliche Verfahren abzuhalten, am 9. September eine erneute Anhörung stattfinden soll.

Weltweit sind laut Firmenangaben 16 Tanker und neun Offshore-Schiffe für das in Nyon beheimatete Unternehmen unterwegs, das professionelles Schiffs- und maritimes Projektmanagement anbietet.

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